Neonazis marschierten am 16. November 2019 zum bereits 12. Mal - zum zehnten Mal in Folge - in Remagen, um die Opfer des Nationalsozialismus zu verhöhnen, geschichtsrevisionistische Thesen zu verbreiten und Demokratie und Rechtsstaat verächtlich zu machen. Dagegen gab es auch dieses Jahr viele Protestveranstaltungen sowie einen Aufruf, der von über 150 Personen, Organisationen, Vereinen und Jugendverbänden unterstützt wurde.
Ca. 1000 Menschen sind dem Aufruf gefolgt und setzten am Samstag ein deutliches Zeichen gegen Rechts.
In der Goethestraße neben der Hochschule organisierten der DGB und das Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie eine Kundgebung mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem DGB-Bezirksvorsitzenden Dietmar Muscheid.
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Dietmar Muscheid, DGB-Bezirksvorsitzender Rheinland-Pfalz/Saarland, machte in seiner Rede unmissverständlich klar: Für Nazis gibt es in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz!
Er blickte aber auch über die Landesgrenzen hinaus in andere Länder Europas, in die Vereinigten Staaten und nach Südamerika, wo sich Nationalismus ausbreitet, und forderte: "Es ist überfällig sich dieser Gefahr entgegen zu stellen!"
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Mit ihm auf der Bühne waren Kolleginnen und Kollegen der Gewerkschaft der Polizei (GdP), die den Einsatz betreuten und sich ebenfalls klar gegen Rechtsextremismus positionierten. 2. von links: Sabrina Kunz, GdP-Landesvorsitzende. DGB
Die GdP-Landesvorsitzende Sabrina Kunz warnte: "Die Vergangenheit droht gegenwärtig zu werden, wenn wir nicht deutlich dagegenhalten- ich sage: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Das ist unsere Ansage an die Nazis hier und da draußen!"
Zudem mahnte sie zur Rechtsstaatlichkeit und zu friedlichem Protest: "Gegenproteste können laut und lustig, kreativ und bunt – also insgesamt vielfältig sein. Gegenproteste in einer bunten Gesellschaft dürfen aber niemals unfriedlich, gewalttätig oder mit Waffen stattfinden."
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Ministerpräsidentin Malu Dreyer war nicht zum ersten Mal beim Gegeprotest in Remagen. Sie erinnerte an die von Nazis begangenen Morde, u. a. in Halle und an den NSU, und schloss daraus: „Die Ideologie einer reinen deutschen Volksgemeinschaft tötet.“ DGB
Nach ihrer Rede besuchte Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Infostandmeile und schaute natürlich auch beim DGB-Stand vorbei. DGB
Auch auf dem Remagener Marktplatz gab es auf dem "Tag der Demokratie" eine Kundgebung gegen den rechten Aufmarsch: (v.l.n.r.) Bürgermeister Ingendahl, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, DGB-Bezirksvorsitzender Dietmar Muscheid und Dieter Burgard, Beauftragter des Landes Rheinland-Pfalz für Antisemitismus und jüdisches Leben. DGB
Gegenseitige Hilfe: Zahlreiche Menschen aus Kandel waren zur Unterstützung des Gegenprotests angereist. Im vergangenen Jahr waren viele aus der Region Koblenz nach Kandel gefahren, um dort an einem Protest gegen die Nazis teilzunehmen. Christian Ratz
Am Demozug vom Bündnis „NS Verherrlichung stoppen“ durch die Stadt nahm auch die Gewerkschaftsjugend teil und schwenkte ihre Fahnen. DGB